Frontantrieb, Hinterradantrieb oder Allradantrieb?

Steht ein Autokauf bevor, gibt es viele Einzelheiten zu beachten. Neben der Frage, ob es ein Dieselmotor oder ein Benzinmotor sein soll, spielt auch die Antriebsart eine große Rolle. Dem Interessenten stehen hier mit dem Frontantrieb, dem Hinterradantrieb und dem Allradantrieb genau drei Optionen zur Verfügung, die alle über verschiedene Vor- und Nachteile verfügen.
Vorteile und Nachteile Frontantrieb
Der Frontantrieb ist die beliebteste Antriebsart in Deutschland. Bei ihm wird die Kraft des Motors über Kupplung und Getriebe direkt an die nahegelegene Achse übertragen, sodass keine langen Wege zurückgelegt werden müssen. Das ist auch der Grund, warum die Motoren in Fronttrieblern in der Regel quer verbaut werden.
Fahrzeuge mit Frontantrieb neigen in Kurven schnell zum Untersteuern. Das heißt, das Fahrzeug lenkt zu weit ein. Ab einem gewissen Punkt ist es den Hinterreifen nicht mehr möglich, den auftretenden Kräften mittels der Traktion entgegenzuwirken. Das bedeutet, dass das Fahrzeug spontan und heftig ausbrechen kann, wenn die Kurve zu schnell und zu eng genommen wurde.
Das Auto schiebt über die Vorderachse, da der Lenkeinschlag für die vorhandene Fahrbahnhaftung zu hoch ist.
Die Verteilung der Achslasten bei Fronttrieblern ist so gestaltet, dass relativ wenig Gewicht auf der vorderen Achse ruht. Bei einer hecklastigen Beladung bedeutet das, dass die Traktion darunter leiden kann. Daher werden oftmals Traktionskontrollen verbaut, um den Schlupf zu mindern.
Vorteile und Nachteile Hinterradantrieb
Der Hinterradantrieb bezeichnet eine Antriebsart, bei der die Kraft des in der Front verbauten Motors über eine Kardanwelle und ein Differenzial an die Hinterachse geleitet wird. Er wird oftmals als Heckantrieb bezeichnet, obwohl diese Bauform einen im Heck platzierten Motor beschreibt.
Fahrzeuge mit Hinterradantrieb neigen nicht zum unter- sondern zum übersteuern. In diesem Fall verlieren die Hinterräder die Traktion und das Fahrzeugheck bricht aus.
Der Hinterradantrieb zeichnet sich in der Regel durch mehr Fahrdynamik aus, da das Heck des Fahrzeugs durch gezielten Schlupf zum Ausbrechen gebracht werden kann. So können Kurven beispielsweise im Drift – also in Schräglage – gefahren werden.
Vorteile und Nachteile Allradantrieb
Geht es um die Traktion, ist der Allradantrieb das Nonplusultra. Diese Antriebsform ist meist bei in der Front verbauten Motoren anzutreffen. Allerdings gibt es auch Autos mit einem Mittelmotor, die über einen Allradantrieb verfügen.
Das Prinzip des Allradantriebs ist die annähernd gleichmäßige Verteilung der Kraft auf beide Achsen. Dabei kann diese Kraft entweder in verschiedenen Verhältnissen auf die Achsen verteilt werden. Viele Hersteller setzen beispielsweise auf eine Kraftverteilung von 40:60.
Das bedeutet, dass 60 Prozent der Kraft auf die Hinterachse übertragen werden, während nur 40 Prozent bei der Frontachse ankommen.
Heutzutage gibt es allerdings auch Fahrzeuge, bei denen diese Kraftverteilung vom Fahrer beeinflusst werden kann. Das wird durch moderne Differenziale und Getriebe ermöglicht.
Viele Fahrzeuge (z.B Golf IV 4motion) schalten den Heckantrieb über eine Kupplung zu, sobald die antreibende Kraft an der Vorderachse nicht mehr ausreicht.
Der Allradantrieb wird häufig verwendet, um die nötige Traktion auf verschiedenen Untergründen zu gewährleisten. So verfügen die meisten Geländewagen über einen Allradantrieb, der entweder dauerhaft ist oder sich über ein Differenzial hinzuschalten lässt.
Auch stark motorisierte Fahrzeuge können über einen Allradantrieb verfügen, da die Leistung anderweitig nicht auf die Straße zu übertragen wäre. Allgemein zeigt sich der Trend, dass immer mehr Autos mit einem Allradantrieb ausgestattet werden.
Der Nachteil dieser Antriebsform ist das hohe Gewicht, welches die Technik mit sich bringt. Sowohl die Differentiale als auch die beiden Antriebsachsen verfügen über ein hohes Gewicht.
Die für den Antrieb benötigte Kraft ist bei Allradfahrzeugen durch Gewicht und den Antrieb von zusätzlichen Rädern höher. Somit kann es auch zu einem etwas erhöhtem Kraftstoffverbrauch kommen.
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