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Auto verschrotten – Option sowie anfallende Kosten einfach und kurz erklärt!

Viele Szenarien beenden ein Fahrzeugleben: “Altersschwäche”, ein Totalschaden nach einem Unfall oder erforderlichen Reparaturen deren Kosten den Restwert des Wagens deutlich übersteigen.

Wenn sich nicht einmal mehr der freundliche Gebrauchtwagenhändler vor Ort für das Fahrzeug interessiert, ist die Verschrottung der letzte Ausweg.

Normalerweise fallen für die Verschrottung eines Altautos rund 100,- Euro an – hinzu kommen eventuelle Transportkosten und Kosten für die Abmeldung.

Allerdings kann häufig der Restwert gegengerechnet werden. Je nach Betrieb und Zustand des Fahrzeugs kannst du so unter Umständen sogar noch ein paar Euro aus dem Wagen herausholen.

Eine weitere Option ist die kostenlose Entsorgung durch den Hersteller.

Hinweis: Hast du schon den Fahrzeugwert über wirkaufendeinauto.de ermitteln lassen? Vielleicht wird dir hier ja doch noch etwas gezahlt:

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Autoverschrottung bei einem zugelassenen Entsorger / Verwertungshof

Die Autoentsorgung bzw. -verschrottung bei einem privaten Verwertungshof oder Schrotthändler lohnt sich insbesondere dann, wenn der Wagen noch einen gewissen Restwert hat.

Das kann z.B. der Fall sein, wenn

  • einzelne Komponenten wie Sitze, Reifen oder die Musikanlage hochwertig und in wiederverkaufbarem Zustand sind.
  • es sich um einen Unfallwagen neueren Baujahrs handelt.
  • der Wagen als Ersatzteillager dienen kann.
  • die Ersatzteile aus dem Wagen Seltenheitswert besitzen.

Übrigens: Die aktuellen Schrottpreise (Kupferdraht, Stahl, Aluminium etc.) haben ebenfalls eine Auswirkung auf den Restwert.

Der ermittelte Restwert wird mit den Entsorgungskosten verrechnet. Diese setzen sich zusammen aus den reinen Verschrottungskosten, den Kosten für den Abtransport des Altwagens sowie den Bearbeitungsgebühren für die Abmeldung beim Straßenverkehrsamt.

Teilweise sind die Abmeldegebühren bereits im Preis inkludiert. Die folgende Tabelle fasst die Entsorgungskosten für dich zusammen.

Übersicht über Entsorgungskosten von PKW

PostenPreis
Verschrottungcirca 100,- Euro
Abholung und Transportcirca 100,- Euro
Abmeldung sofern nicht inkludiert6,90 Euro (kreiszugehörig)
10,- Euro (auswärtig)
Gesamtrund 210,- Euro
Hinweis: Arbeite unter allen Umständen nur mit einem seriösen, zertifizierten Betrieb zusammen. So verhinderst du nicht nur, einem Betrug aufzusitzen, sondern stellst auch sicher, dass dein Altfahrzeug umweltgerecht verschrottet und recycelt wird.

Kostenlose Autoentsorgung beim Hersteller

Besitzt dein Wagen nur noch einen geringen bzw. gar keinen Restwert mehr, kannst du das Auto über den Hersteller entsorgen lassen. Diese sind nämlich seit 2007 verpflichtet, nicht mehr fahrtüchtige Altautos derselben Marke kostenfrei zu verschrotten und zu recyceln.

Gebühren können jedoch anfallen, wenn

  • du einen Oldtimer oder ein Wohnmobil loswerden willst.
  • der Wagen zuletzt weniger als vier Wochen in der EU angemeldet war.
  • du bereits wichtige Bauteile ausgeschlachtet hast.
  • Änderungen am Fahrzeugbrief durchgeführt wurden (z.B. bei Tuning).

Achtung! Wirklich kostenfrei ist nur die Verschrottung: Gegebenenfalls werden dir Kosten für die Abholung und Abmeldung in Rechnung gestellt.

Um die Rücknahme logistisch zu ermöglichen, wurde das Netzwerk GESA ins Leben gerufen. Fülle bei Bedarf einfach das Formular auf der Homepage aus.

So erhältst du eine Übersicht von geeigneten Annahmestellen und Demontagebetrieben in deiner Umgebung. Hier geht’s zum GESA-Fachbetriebsregister.

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Entsorgung eines Unfallwagens

Grundsätzlich kannst du ein Auto, das durch einen Unfall einen wirtschaftlichen Totalschaden davongetragen hat, genauso über einen Schrotthändler entsorgen, wie ein Altauto, das aus anderen Gründen nicht mehr fahrtüchtig ist.

In der Regel wird dir dann jedoch als Restwert kaum mehr als der Schrottpreis angerechnet.

Deshalb kann es sich durchaus lohnen, zu versuchen, den Unfallwagen an private Bastler oder Ersatzteil- und Gebrauchtwagenhändler zu verkaufen.

Wie viel Erfolg du dabei hast, hängt natürlich von der Schwere des Unfallschadens sowie dem Fahrzeugtyp ab.

Wichtig ist in jedem Fall, dass du dem Käufer keine Unfallschäden verschweigst und auch insgesamt offen und ehrlich mit den Unfalltatsachen umgehst. Gib keine falschen Garantien.

Lohnt es sich, Ersatzteile auszuschlachten?

Normalerweise wird dir ein seriöser Anbieter die verwertbaren Ersatzteile als Restwert des Altautos anrechnen. Außerdem nehmen einige Anbieter keine ausgeschlachteten Fahrzeuge an.

Eine kostenfreie Rücknahme durch den Hersteller ist dann ebenfalls nicht mehr möglich.

Möchtest du dennoch Teile, wie eine volle Batterie, neuwertige Reifen oder das Radio / Navi selbst verkaufen, dann sprich das sicherheitshalber mit dem Entsorgungsbetrieb ab.

Grundsätzlich lohnt sich das selbstständige Ausschlachten eines Altautos eher selten. Es sei denn, du bist passionierter Hobbymechaniker und hast entsprechende Kontakte zum Weiterverkauf.

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Prämien für die Autoverschrottung

Immer wieder werben Automobilhersteller mit Abwrack- bzw. Umweltprämien bei der Verschrottung eines alten und Erwerb eines Neuwagens. Aktuell gibt es die sogenannte Dieselprämie (Stand Dezember 2019).

Um diese zu erhalten, musst du ein Dieselfahrzeug mit der Abgasnorm Euro 1, Euro 2, Euro 3, Euro 4 oder Euro 5 verschrotten lassen. Das Fahrzeug muss mindestens die letzten sechs Monate auf dich gemeldet gewesen sein.

Die Prämie erhältst du entweder bei Vorlage des vom zertifizierten Verschrottungsbetrieb ausgestellten Verwertungsnachweises oder aber, indem du den Altwagen direkt beim Händler in Zahlung gibst.

Hinweis: Unter Umständen kannst du bestimmte Prämien nur erhalten, wenn du in ausgewählten Städten wohnst oder dorthin pendelst.

Die beim Neuwagenkauf verrechneten Prämien bewegen aktuell je nach Fahrzeughersteller und Modell zwischen 2.000,- und 10.000,- Euro. Neben der Prämienhöhe variieren auch die Konditionen je nach Fahrzeughersteller.

Außer Verkaufszahlen anzukurbeln, soll die Dieselprämie dabei helfen, die Feinstaub- und Abgasbelastung in Ballungsgebieten zu reduzieren. Ob es vom ökologischen Standpunkt sinnvoll ist, ein funktionstüchtiges Fahrzeug für einen Neuwagen zu verschrotten, ist fraglich.

Gegebenenfalls ist es sinnvoller einen Rußpartikelfilter nachzurüsten. Mehr dazu erfährst du in unserem separaten Ratgeber.

Hattest du jedoch sowieso vor, einen Neuwagen zu erwerben, weil dein bisheriges Modell bald das Zeitliche segnet, lohnt es sich, von der Prämie zu profitieren. Die aktuelle Liste des ADAC mit den Umweltprämienanbietern findest du hier.

Schon gewusst? Auch das BAFA bezuschusst emissionsfreies Fahren. Beim Kauf eines Batterieelektrofahrzeugs oder Brennstoffzellenfahrzeugs erhältst du 4.000,- Euro Rabatt bzw. 3.000,- Euro beim Kauf eines von außen aufladbaren Hybrids.

Dabei übernimmt das BAFA die Hälfte des Zuschusses, während die andere Hälfte vom Hersteller zu tragen ist. Ausführliche Informationen erhältst du auf der Website des BAFA.

Wichtige Formalitäten und Ablauf der Autoentsorgung

Gesetzlich ist der letzte Fahrzeughalter für dessen Entsorgung verantwortlich.

Stellst du dein Altauto ohne Kennzeichen auf einer öffentlichen Fläche ab, droht ein Bußgeld von 60,- Euro. Dieses kann auf mehrere tausend Euro steigen, wenn du im Verdacht stehst, die Umwelt zu belasten.

Das ist z.B. der Fall, wenn Altöl und Treibstoff aus dem Fahrzeug auslaufen.

Bevor du dein Auto endgültig verschrottest, solltest du den Wagen zunächst abmelden.
Lege dazu

  • deinen Personalausweis
  • deine Nummernschilder
  • die Zulassungsbescheinigung Teil I und II (Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief)

bei der Zulassungsstelle vor. Die Gebühren für die Abmeldung betragen rund 10,- Euro, siehe Tabelle oben.
Nach der Entsorgung legst du ebenfalls den Verwertungsnachweis vor, den du vom Verwertungshof erhalten hast. So wird dein Auto als endgültig stillgelegt gemeldet.

Teilweise übernimmt auch der Entsorgungsbetrieb die Abmeldung.

Übrigens: Wenn du die Formalitäten auf der Zulassungsbehörde geregelt hast, werden in der Regel automatisch auch deine Kfz-Versicherung und das Finanzamt über die Änderungen in Kenntnis gesetzt. Schick vielleicht trotzdem eine Kopie an deine zuständigen Ansprechpartner, wenn du auf Nummer sicher gehen willst.

Bei der Übergabe an / Abholung durch den Verwertungsbetrieb musst du unbedingt den Fahrzeugbrief vorzeigen. Eine Verschrottung ohne Brief ist weder durch Hersteller noch private Entsorgungsbetriebe möglich.

Hast du den Fahrzeugbrief verloren, musst du bei der Zulassungsbehörde eine eidesstattliche Erklärung ablegen und den Fahrzeugbrief neu beantragen. Allerdings fällt dafür eine Gebühr von 70,- Euro an.

Denk daran, vor der Abholung die Nummernschilder zu entfernen, alle persönlichen Gegenstände aus dem Auto zu nehmen sowie ggf. den Restkraftstoff abzupumpen.

Der Verschrottungsbetrieb wird das Auto zunächst trockenlegen. Das heißt, es werden alle Flüssigkeiten wie Öl, Kraftstoff, Bremsflüssigkeit, Scheibenreiniger etc. abgepumt und umweltgerecht entsorgt.

Anschließend werden je nach Bedarf sämtliche Einzelteile demontiert. Zum Weiterverkauf als Ersatzteile eignen sich nicht nur Räder, Leuchten und Sitze, sondern beinahe jedes funktionstüchtige Bauteil wie Katalysator oder sogar einzelne Karosserieteile.

Wenn das Fahrzeug bis auf die Karosserie ausgeschlachtet ist, geht es in die Presse oder den Schredder. Das Altmetall wird zum Schluss recycelt.

Schon gewusst? Seit 2015 ist gesetzlich festgelegt, dass 95 Prozent des Fahrzeug-Gesamtgewichts entsorgbar und 85 Prozent wiederverwertbar sein müssen.

Fazit / Kostenzusammenfassung

Wie und wo du dein Altfahrzeug verschrotten lassen solltest, ist stark vom Fahrzeugzustand und damit dem Restwert abhängig. Dieser wird mit den Entsorgungskosten von rund 100,- Euro sowie den Kosten für die Abmeldung und ggf. Kosten für die Abholung verrechnet, insgesamt circa 210,- Euro.

Im günstigsten Fall verdienst du bei der Entsorgung deines Fahrzeugs sogar noch ein bisschen Geld. Ist der Restwert zu vernachlässigen, lohnt sich die kostenfreie Entsorgung über den Hersteller.

Vergiss nicht, den Wagen abzumelden und lass dir unbedingt einen Verwertungsnachweis zur Vorlage bei der Zulassungsstelle ausstellen. Informiere dich außerdem, ob du durch die Verschrottung von Prämien profitieren kannst.

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