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Bremssattel / Bremszange fest – Reparatur, Symptome sowie anfallende Kosten einfach und kurz erklärt!

Wichtige Erfahrungswerte im Überblick
  • An einem PKW besitzt jedes Rad, welches mit einer Scheibenbremse ausgestattet ist, einen Bremssattel. An dessen Innenseiten befinden sich die Bremsbeläge, welche – beim Betätigen der Bremse – von den Bremskolben gegen die Bremsscheibe gepresst werden.
  • Ursache für einen defekten bzw. festen / hängenden Bremssattel ist oftmals Korrosion oder Dreck, welcher von außen in den Bremssattel gelangt ist. Auch ein Montagefehler beim letzten Bremsen-Service kann für die Probleme verantwortlich sein.
  • Ich habe verschiedene Mechaniker zu typischen Symptomen eines Defekts und anfallenden Kosten befragt. Alle wichtigen Erfahrungswerte fasse ich dir im folgenden Ratgeber zusammen.

Anzeichen / Symptome eines defekten Bremssattels

Da bei Scheibenbremsen pro Rad jeweils ein Bremssattel verbaut ist, treten die folgenden Symptome auch häufig nur an einem Rad auf:

  • Quietschen beim Fahren
  • Rauchentwicklung am betroffenen Rad – es riecht verbrannt
  • Betroffenes Rad wird warm bzw. heiß
  • Am betroffenen Rad lagert sich (besonders) viel Bremsstaub ab
  • Bläulich gefärbte Bremsscheibe am betroffenen Rad
  • Bremsbeläge sind an einer Achse unterschiedlich stark verschlissen (links deutlich stärker als rechts oder andersherum)
  • Auto lässt sich auf einer ebenen Fläche nicht schieben
So kannst du den Zustand des Bremssattels selbst prüfen
Wenn du selbst prüfen möchtest, ob Probleme an einem der Bremssättel bestehen, kannst du das folgendermaßen machen: Mit einem Wagenheber bockst du nacheinander die einzelnen Räder auf, drehst diese und prüfst wie groß der jeweilige Widerstand ist. Bemerkst du, dass der Widerstand an einem Rad größer ist, als am gegenüberliegenden Rad der gleichen Achse, spricht dies für einen Defekt am entsprechenden Bremssattel.

Weiterfahren mit defektem Bremssattel? Folgeschäden im Überblick

Besteht der Verdacht, dass einer der Bremssättel nicht mehr korrekt funktioniert, solltest du zeitnah eine Werkstatt aufsuchen.

Denn je länger du mit dem defekten Bremssattel weiterfährst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass zusätzlich zur Instandsetzung bzw. dem Wechsel des Bremssattels selbst, auch noch die Bremsscheiben und die Bremsbeläge der kompletten Achse ersetzt werden müssen.

Mehr zu den dann anfallenden Kosten erfährst du in diesem Ratgeber. Diese hohen Zusatzkosten sind vermeidbar, wenn das Problem zeitnah beseitigt wird.

Zudem kann der defekte Bremssattel ein Sicherheitsrisiko für dich und andere Verkehrsteilnehmer darstellen.

Reparatur / Austausch des Bremssattels

Ob der betroffene Bremssattel instand gesetzt werden kann, oder ob ein Austausch erforderlich ist, richtet sich immer nach dem genauen Zustand des Bauteils.

Ist der Bremssattel schwergängig, ist eine Reparatur bzw. Instandsetzung oftmals möglich. Häufig sind die Ursachen hierfür nur verdreckte oder verrostete Führungsbolzen. Diese können ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut werden.

Stellt dies keine Option dar, muss der Bremssattel gegen ein Neuteil ersetzt werden. Auf der Hebebühne wird dazu zunächst das betroffene Rad demontiert. Anschließend kann der defekte Bremssattel ausgebaut werden. Vorab müssen noch der hydraulische Anschluss (Bremsschlauch) und ggfs. der mechanische Anschluss (Handbremsseil) gelöst werden.

Wurde der Defekt erst spät bemerkt, sind Bremscheiben und Bremsbeläge meist so stark verschlissen, dass sie ebenfalls ersetzt werden müssen. Das lässt sich bspw. daran erkennen, dass die Bremsscheibe am entsprechenden Rad blau angelaufen ist und / oder die Bremsbeläge verglast sind. Der Austausch der Bremsscheiben- und -beläge erfolgt dabei immer achsweise.

Abschließend wird das Bremssystem entlüftet. Dafür hat die Werkstatt spezielle Entlüftungs- / Befüllungsgeräte. Am Ende wird bei einer Probefahrt sichergestellt, dass die Bremsanlage wieder korrekt funktioniert.

Arbeiten an den Bremsen sollten aus Sicherheitsgründen nur in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

Was kosten Wechsel bzw. Reparatur des Bremssattels?

Kann der betroffene Bremssattel wieder gangbar gemacht bzw. instand gesetzt werden, kann man mit einem Arbeitsaufwand von rund 30 bis 60 Minuten rechnen. Inkl. eventuell erforderlicher Ersatzteile (bspw. Führungen / Bleche etc.) ergeben sich meist Gesamtkosten von rund 100,- bis 200,- Euro.

Ist hingegen ein Austausch erforderlich, sind die Gesamtkosten deutlich höher. Ein neuer Bremssattel kostet etwa 150,- bis 550,- Euro. Im oberen Bereich dieser Preisspanne befindet man sich vor allem dann, wenn im Bremssattel ein Stellmotor für die elektrische Feststellbremse integriert ist. Bekannte Hersteller von Ersatzteilen sind Bosch, ATE, Brembo und TRW.

Unter Umständen können auch Austauschteile eine Alternative darstellen. Dies sind gebrauchte Teile, welche vollständig aufbereitet wurden und preislich unter einem Neuteil liegen. Gerade bei Fahrzeugen mit einem geringen Zeitwert können sie eine günstige und sinnvolle Option darstellen.

Der Wechsel eines Bremssattels und das abschließende Entlüften des Bremssystems nimmt etwa eine Stunde in Anspruch. Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro kommt man bei dieser Dauer auf Gesamtkosten von rund 250,- bis 650,- Euro pro Rad.

Oftmals ist es allerdings so, dass aufgrund des defekten Bremssattels auch Schäden an den Bremsbelägen und der Bremsscheibe des jeweiligen Rades entstanden sind. Da deren Wechsel immer achsweise erfolgen muss, sorgt dies häufig für hohe Zusatzkosten.

Je nach Auto kann man hier mit Zusatzkosten von rund 250,- bis 850,- Euro pro Achse rechnen. Meist gilt: je weniger stark das Auto motorisiert ist, desto weiter unten befindet man sich innerhalb dieser Preisspanne.

Bremssattel wechseln – Kosten in tabellarischer Übersicht

Material / Dienstleistunggeschätzte Preise
Bremssattel (Neuteil)150,- bis 550,- Euro
Arbeitsaufwand (fiktiver Stundensatz: 100,- Euro)100,- Euro
Gesamtkosten Wechsel Bremssattelrund 250,- bis 650,- Euro (pro Rad)
Alle Preise verstehen sich als grobe Richtwerte inklusive der Mehrwertsteuer und können selbstverständlich abweichen.

Wie funktioniert der Bremssattel?

An einem PKW besitzt jedes Rad, welches mit einer Scheibenbremse ausgestattet ist, einen Bremssattel. An dessen Innenseiten befinden sich die Bremsbeläge, welche – beim Betätigen der Bremse – von den Bremskolben gegen die Bremsscheibe gepresst werden. Durch die dabei entstehende Reibung kommt es zu einer Verzögerung (Bremsen) des Autos.

Wird die Bremse nicht mehr betätigt, gehen die Bremskolben in ihre Ausgangsposition zurück und die Räder können sich wieder frei drehen.

Die Kraftübertragung vom Bremspedal hin zum Bremssattel erfolgt dabei mithilfe einer Hydraulikflüssigkeit, welche als Bremsflüssigkeit bezeichnet wird. Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch und nimmt Wasser auf. Durch die während des Bremsvorgangs entstehende Wärme, kann eine Dampfblasenbildung innerhalb des Systems entstehen. In der Folge kann es zu einem Nachlassen der Bremskraft oder einem Ausfall des Bremssystems kommen.

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