Startseite » Ratgeber » Motor » Servopumpe defekt – Symptome, Reparatur / Austausch & Kosten einfach erklärt!

Servopumpe defekt – Symptome, Reparatur / Austausch & Kosten einfach erklärt!

Wichtige Erfahrungswerte im Überblick
  • Die Servopumpe (auch als Lenkhilfepumpe bezeichnet) ist ein zentrales Element der Servolenkung und sorgt wesentlich mit dafür, dass die Lenkkraft beim Fahren komfortabel unterstützt wird.
  • Es wird zwischen mechanisch (mittels Keilriemen) und elektro-hydraulischen Servopumpen unterschieden. In modernen Fahrzeugen ist oftmals gar keine Servopumpe mehr verbaut, da sie zunehmend durch rein elektromechanisch arbeitende Lenkgetriebe ohne Servoöl ersetzt werden.
  • Altersbedingter Verschleiß und Undichtigkeiten im System können dafür sorgen, dass die Servopumpe nicht mehr korrekt funktioniert.
  • Mehr über die typischen Symptome, den Wechsel und alle anfallenden Kosten erfährst du im folgenden Ratgeber!

Symptome / Anzeichen einer defekten bzw. undichten Servopumpe

  • Schwergängige/s Lenkung / Lenken nur mit erhöhtem Kraftaufwand möglich
  • Quietschen beim Lenken bzw. schleifende oder mahlende Geräusche zu hören
  • Schaumbildung im Ausgleichsbehälter für das Servoöl
  • Öl an der Servopumpe
  • Fehlerspeichereintrag wie bspw. „Lenkhilfepumpe Kurzschluss“
[adrotate banner=“53″]

Womit könnte eine defekte Servopumpe verwechselt werden?

Bei mechanisch angetriebenen Servopumpen kann eine eingeschränkte Lenkkraftunterstützung auch durch Probleme mit dem Keilrippenriemen verursacht sein. So kann dieser bspw. unzureichend gespannt oder gerissen sein und die Pumpe deshalb nicht korrekt antreiben.

Zudem können viele Symptome auch durch ein defektes Lenkgetriebe verursacht werden.

In der Werkstatt muss daher zunächst eine genaue Diagnose durchgeführt werden. Dazu wird unter anderem der Servopumpendruck und die Förderstrommenge geprüft.

Auswirkungen einer defekten Servopumpe auf die Hauptuntersuchung

Ist die Servopumpe ohne Funktion und / oder undicht, stellt dies einen erheblichen Mangel (EM) dar der dafür sorgt, dass die Hauptuntersuchung nicht bestanden wird.

Kommt es lediglich zu einer ungewöhnlichen Geräuschbildung, wird dies meist als geringer Mangel (GM) bewertet und mit einem entsprechenden Hinweis im Prüfprotokoll dokumentiert.

Weiterfahren mit defekter Servopumpe?

Ein Komplettausfall der Pumpe stellt ein Sicherheitsrisiko dar, da das Lenken dann ungewohnt schwer ist. Vor allem Autos mit elektro-hydraulischer Pumpe sind dann kaum noch lenkbar. 

Aus diesem Grund sollte schon bei ersten Anzeichen für ein verändertes Lenkverhalten oder bei unklaren Geräuschen schnellstmöglich eine Fachwerkstatt aufgesucht werden.

Ist das Auto weiterhin in Benutzung, obwohl die Servopumpe defekt ist, können außerdem weitere Schäden – beispielsweise am Lenkgetriebe – entstehen, die für hohe Zusatzkosten sorgen.

[adrotate banner=“55″]

Reparatur oder Wechsel der Servopumpe

Ist beispielsweise nur das Lager defekt, kann dieses teilweise separat gewechselt werden. Liegt der Defekt jedoch woanders, muss in der Regel die gesamte Pumpe ausgetauscht werden.

Gebrauchtteile können bei mechanischen Servopumpen und Autos mit einem geringen Zeitwert eine sinnvolle Option darstellen. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, eine regeneriert / generalüberholte Pumpe verbauen zu lassen.

Bei elektro-hydraulischen Pumpen ist die Problemursache oftmals ein Defekt am Steuergerät. Auch dies lässt sich häufig instand setzen, sodass nicht die gesamte Pumpe ersetzt werden muss.

Ablauf der Arbeiten

Der genaue Ablauf des Austauschs variiert von Fahrzeug zu Fahrzeug.

In der Regel kann man davon ausgehen, dass für den Wechsel zunächst die Motorabdeckung entfernt wird. Anschließend wird das Rad vorn rechts und die entsprechende Radhausschalen-Verkleidung demontiert.

Handelt es sich um eine hydraulische Servopumpeneinheit, wird der Keilrippenriemen im nächsten Schritt abgenommen.

Danach muss das Servoöl abgelassen und umweltgerecht entsorgt werden.

Nun kann die defekte Pumpe ersetzt werden. Anschließend werden alle anderen Bauteile wieder in umgekehrter Reihenfolge montiert. Zudem wird neues Servoöl eingefüllt und das System entlüftet. Abschließend findet eine Probefahrt statt.

Je nach Bauweise des Fahrzeugs kann eine schwer zugängliche Einbaulage den Wechsel deutlich aufwendiger machen.

So kann es beispielsweise sein, dass die Stoßstange zusätzlich demontiert werden muss oder weitere (andere) Bauteile ausgebaut werden müssen, um an die Pumpe zu gelangen.

[adrotate banner=“56″]

Kosten für den Wechsel der Servopumpe

Die Materialkosten variieren je nach Art der Pumpe, dem Fahrzeugmodell und dem Ersatzteilhersteller. Eine normale Servopumpe welche über einen Keilrippenriemen angetrieben wird, kostet meist zwischen 100,- und 450,- Euro.

Elektro-hydraulische Pumpen sind teurer und kosten in der Regel zwischen 450,- bis zu 1.300 Euro. Dort ist aber oftmals gar nicht die Pumpe selbst, sondern das jeweilige Steuergerät defekt, welches von Spezialbetrieben häufig instand gesetzt werden kann.

Bekannte Hersteller von Ersatzteilen sind beispielsweise Bosch, Triscan oder TRW.

Hinzu kommen die Kosten für das neue Servoöl in Höhe von etwa 10,- bis 20,- Euro pro Liter. Davon werden je nach Fahrzeug in der Regel zwischen einem und zwei Litern benötigt.

Ist ein Keilrippenriemen verbaut, sollte er ebenfalls gewechselt werden. Dadurch entstehen weitere Kosten von rund 10,- bis 40,- Euro.

Für den Wechsel der Servopumpe werden meist zwischen einer und drei Stunden benötigt. Der genaue Zeitaufwand ist abhängig davon, wie viele andere Bauteile (beispielsweise die Stoßstange) zum Wechsel demontiert werden müssen.

Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro ergeben sich somit Arbeitskosten von rund 100,- bis 300,- Euro.

Für mechanisch angetriebene Pumpen kommt man gemäß dieser Kalkulation daher auf Gesamtkosten von rund 250,- bis 800,- Euro.

Bei elektro-hydraulischen Pumpen hingegen können die Gesamtkosten bei bis zu 1.600 Euro liegen. 

Servopumpe wechseln – Kosten in tabellarischer Übersicht

Material / Dienstleistunggeschätzte Preise mechanische Servopumpegeschätzte Preise elektro-hydraulische Servopumpe
Servopumpe100,- bis 450,- Euro450,- bis 1.300 Euro
Servoöl / Hydrauliköl10,- bis 40,- Euro10,- bis 40,- Euro
Keilrippenriemen10,- bis 40,- Euro-
Arbeitsaufwand (fiktiver Stundensatz: 100,- Euro)rund 100,- bis 300,- Eurorund 100,- bis 300,- Euro
Gesamtkosten Wechsel Servopumperund 250,- bis 850,- Eurorund 600,- bis 1.700 Euro
Alle Preise verstehen sich als grobe Richtwerte inklusive der Mehrwertsteuer und können selbstverständlich abweichen.

[adrotate banner=“30″]

Bekannte Baureihen mit Problemen rund um die Servopumpe

Es gibt einzelne Baureihen, die zu Problemen an der Servopumpe neigen. Hier lohnt es sich insbesondere bei einem Gebrauchtwagenkauf, auf die oben genannten Symptome zu achten.

  • VW Polo 6R
  • Audi A1
  • diverse Opel-Modelle, welche den Ausgleichsbehälter für die Hydraulikflüssigkeit direkt über der Servopumpe haben (bspw. Opel Zafira B)

Bedeutung der Servopumpe

Seit vielen Jahren ist in der StVZO vorgeschrieben, dass die „Lenkeinrichtung ein leichtes und sicheres Lenken des Fahrzeuges“ gewährleisten muss.

Würde das Lenken nicht aktiv unterstützt werden, wäre für jeden Lenkvorgang eine hohe Kraftaufwendung nötig. Vor allem das Rangieren bei niedriger Geschwindigkeit wäre so deutlich anstrengender.

Technisch gibt es hier drei verbreitete Optionen:

  1. Hydraulische Lenkkraftunterstützung
  2. Elektro-hydraulische Lenkkraftunterstützung
  3. Elektrische Lenkkraftunterstützung

Die hydraulische Lenkkraftunterstützung ist die verbreitetste der drei Varianten. Dabei wird der Lenkvorgang im Lenkgetriebe rein hydraulisch durch ein Variieren des Systemdrucks unterstützt. Zum Einsatz kommt dabei eine Hydraulikflüssigkeit, welche oftmals auch als „Servoöl“ bezeichnet wird.

Die elektro-hydraulische Lenkkraftunterstützung basiert auf der zuvor genannten Variante. Zusätzlich ist hier ein Steuergerät verbaut, welches dafür sorgt, dass der Druck mithilfe eines Wandlers je nach Fahrgeschwindigkeit variiert werden kann.

Der Fahrtkomfort steigt, da so bspw. eine direktere Lenkung bei hoher Geschwindigkeit realisiert werden kann.

Bei rein elektrischen Lenkunterstützungen (EPS) entfällt das Servoöl komplett, da die Kraft des Servomotors direkt auf die Lenkung wirkt.

Solche Systeme sind durch den Wegfall des Hydrauliköls und einen geringeren Kraftstoffverbrauch umweltfreundlicher und können mit verschienden Fahrassistenzprogrammen kombiniert werden, sodass der Fahrkomfort noch weiter gesteigert wird. 

Ein Defekt des Servomotors zeigt sich hier ebenfalls durch eine deutlich schwergängigere Lenkung.

[adrotate banner=“37″]

Hat dir dieser Artikel weitergeholfen? Wenn ja, freuen wir uns über deine positive Bewertung! Damit hilfst du uns dabei, deine-autoreparatur.de bekannter zu machen!
Klicke jetzt ganz rechts auf „5 Sterne“. Vielen Dank!

175 votes, average: 4,37 out of 5175 votes, average: 4,37 out of 5175 votes, average: 4,37 out of 5175 votes, average: 4,37 out of 5175 votes, average: 4,37 out of 5 (175 votes, average: 4,37 out of 5)
You need to be a registered member to rate this.

Loading...