Startseite » Ratgeber » Motor » Keilriemen / Keilrippenriemen gerissen bzw. verschlissen? Symptome, Wechsel sowie anfallende Kosten einfach und kurz erklärt!

Keilriemen / Keilrippenriemen gerissen bzw. verschlissen? Symptome, Wechsel sowie anfallende Kosten einfach und kurz erklärt!

Wichtige Erfahrungswerte im Überblick
  • Beim Keilriemen (bzw. in modernen Fahrzeugen richtigerweise Keilrippenriemen) handelt es sich um einen Antriebsriemen, der mittels Keilriemenscheiben einen Teil der Motorleistung auf Nebenaggregate überträgt. Dazu zählen je nach Fahrzeug unter anderem Generator, Wasserpumpe, Servopumpe und Klimakompressor.
  • Aufgrund von Alterung in Verbindung mit permanenter Reibung kann es zu einem Verschleiß der Keilriemen kommen. Auch beschädigte Rollen können für entsprechende Schäden sorgen. Riemen und Rollen sollten daher regelmäßig geprüft und bei zu hohen Verschleißerscheinungen vorsorglich gewechselt werden. So können Folgeschäden aufgrund eines gerissenen Riemens vermieden werden. Zudem sollten die Herstellervorgaben für entsprechende Wechselintervalle eingehalten werden.
  • Was du rund um den Wechsel wissen musst, was passiert wenn der Keilriemen reißt und mit welchen Kosten du bei einem Keilriemenwechsel rechnen kannst, erfährst du im folgenden Ratgeber!

Symptome / Anzeichen eines defekten (bzw. verschlissenen / gerissenen) Keilriemens

  • Riemen wirkt porös und hat (deutliche) Verschleißanzeichen
  • Geräusche aus dem Riementrieb wahrnehmbar
  • Ladekontrollleuchte (Batterie-Symbol) im Armaturenbrett leuchtet (hier kann ein Problem mit dem Keilriemen dafür sorgen, dass der Generator nicht mehr angetrieben und die Batterie nicht mehr geladen wird)
  • Fehlerspeichereintrag wie bspw. „Fahrzeugspannung zu niedrig“
  • Lenkung ist schwergängig (hier kann ein Problem mit dem Riementrieb dafür sorgen, dass die Servopumpe nicht mehr korrekt angetrieben wird)
  • Motor überhitzt (falls der Riemen – welcher die Wasserpumpe antreibt – einen Defekt hat und diese dann nicht mehr korrekt antreiben kann)
Handelt es sich um einen quietschenden Riemen, erfolgt zunächst eine Sichtprüfung, ob der Keilriemen Beschädigungen wie bspw. Ausfransungen aufweist. Ist dies nicht der Fall, kann zunächst versucht werden, die Rollen mit einem Kriechöl einzusprühen und dann zu prüfen, ob die Geräusche so verschwinden. Teilweise kann der Riemen bei entsprechenden Geräuschen auch nachgespannt werden. Es ist bei auffälligen Geräuschen also nicht immer sofort ein Wechsel des Riemens erforderlich.

Womit könnte ein verschlissener Keilriemen verwechselt werden?

Möglicherweise handelt es sich auch gar nicht um einen Schaden am Riemen selbst, sondern an einer der Spann- bzw. Umlenkrollen. Das muss von einem Mechaniker zunächst ausgeschlossen werden.

Weiterfahren mit defektem Keilriemen? Folgeschäden im Überblick

Wird das Fahrzeug trotz eines verschlissenen Riemens oder einer festen Rolle weiterhin genutzt, kann es zu einem Riss des Riemens kommen. Ist der Riemen dann tatsächlich gerissen, kann die Servolenkung ausfallen. Dies führt zu einer plötzlich schwergängige Lenkung und stellt ein Sicherheitsrisiko dar.

Zudem kann das Auto nach einem Riss des Keilriemens liegen bleiben, sofern die Spannungsversorgung durch die Lichtmaschine nicht mehr sichergestellt ist.

Sollte die Wasserpumpe über einen Keilriemen und nicht über den Zahnriemen angetrieben werden, könnte auch sie durch einen gerissenen Keilriemen ausfallen. Dies könnte dann ein Überhitzen des Motors und damit einen Motorschaden (bspw. aufgrund einer beschädigten Zylinderkopfdichtung) nach sich ziehen.

Reparatur oder Wechsel des Keilriemens / Keilrippenriemens

Ist der Keilriemen verschlissen, muss er durch ein Neuteil ersetzt werden. Gebrauchte Autoersatzteile stellen hier keine sinnvolle Option dar.

Der genaue Ablauf eines Wechsels variiert je nach Fahrzeugmodell und dessen Bauweise. Ist der Motor quer verbaut, werden zunächst das Rad vorn rechts und die entsprechende Radhausschale demontiert. Danach kann der Riemen entspannt und ersetzt werden.

Bei einem längs eingebauten Motor wird zunächst die Motorabdeckung abgenommen. Anschließend wird auch hier der Riemen entspannt und gewechselt.

Teilweise muss hier jedoch zunächst noch der Lüfter demontiert werden was für einen zusätzlichen Aufwand sorgen kann. Je nach Bauweise kann es auch erforderlich sein, die gesamte Stoßstange zu demontieren.

Die Anzahl der verbauten Keilriemen bzw. Keilrippenriemen variiert je nach Fahrzeugmodell zwischen einem und drei Riemen. Hier müssen nicht pauschal immer alle Riemen ersetzt werden. Es sollte immer individuell geprüft werden, wie der Zustand des jeweiligen Riemens ist.

Gut zu wissen
Der Wechsel sollte immer in einer Fachwerkstatt erfolgen. Je nach Art des Riemens kann es teilweise erforderlich sein, den Riemen abschließend richtig zu spannen. Teilweise wird auch Spezialwerkzeug benötigt.

Was kostet der Austausch eines Keilriemens / Keilrippenriemens?

Die Gesamtkosten für den Wechsel eine Keilriemens variieren je nach Bauweise des Fahrzeugs. Sie sind vom jeweiligen Aufwand für einen Wechsel und den individuellen Ersatzteilpreisen abhängig.

Die Materialkosten für einen neuen Keilriemen liegen bei etwa 20,- bis 100,- Euro. Oft werden jedoch auch Sätze inkl. Spann- und Umlenkrollen angeboten, welche auch schnell 250,- Euro kosten können.

Für den Wechsel eines Riemens werden meist zwischen 20 und 60 Minuten benötigt. Bei älteren Fahrzeugen ist der Austausch aufgrund einer leichteren Zugänglichkeit oft schneller erledigt als bei modernen Fahrzeugen. Dafür ist bei letzteren die Qualität der Riemen häufig auch höher.

Ausgehend von einem Stundensatz in Höhe von 100,- Euro ergeben sich somit Arbeitskosten von rund 35,- bis 100,- Euro.

Insgesamt kommt man gemäß dieser Kalkulation daher auf Gesamtkosten zwischen 60,- und 350,- Euro. Im unteren Bereich dieser Preisspanne ist man in der Regel nur, wenn keine der Rollen ersetzt werden muss und wirklich nur ein einzelner Riemen erneuert wird.

Unterschied zwischen Zahnriemen und Keilriemen / Keilrippenriemen

Der Zahnriemen hat im Gegensatz zum Keilriemen die Aufgabe, eine Verbindung zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle(n) herzustellen, sodass die korrekte Ventilsteuerung sichergestellt ist.

Ein Keilriemen bzw. Keilrippenriemen treibt hingegen Nebenaggregate wie Generator oder Servopumpe an. 

Zudem unterscheiden sich die beiden Riemen in ihrem Aufbau. Während der Zahnriemen eine Verzahnung hat, hat der Keilrippenriemen längliche Rippen, welche auf den Rillen der Riemenscheiben aufliegen.

Eine Gemeinsamkeit ist, dass die Wasserpumpe je nach Fahrzeugmodell entweder von einem Zahnriemen oder von einem Keilriemen angetrieben werden kann.


Hat dir dieser Artikel weitergeholfen? Wenn ja, freuen wir uns über deine positive Bewertung! Damit hilfst du uns dabei, deine-autoreparatur.de bekannter zu machen!
Klicke jetzt ganz rechts auf „5 Sterne“. Vielen Dank!

6 votes, average: 4,33 out of 56 votes, average: 4,33 out of 56 votes, average: 4,33 out of 56 votes, average: 4,33 out of 56 votes, average: 4,33 out of 5 (6 votes, average: 4,33 out of 5)
You need to be a registered member to rate this.
Loading...